Pressetext (verfasst im November 2022):
Jeder von uns kennt, wie sich die Religion in der Welt heutzutage verbreitet. Sind es Menschen stillstehend, oder auch direkt ansprechend mit unterschiedlichen Pamphleten, oder die offenen Kirchen, Moscheen, so wie direkter Einfluss der Familie. In der Kirche sind Musikstücke berühmter Komponisten oft ein fester Bestandteil der Sonntagsmesse, in der Populärkultur ist Gospel bekannt und mit der Modernisierung breitet sich die Religion auch im Internet aus. Wie wird aber Religion in Japan verbreitet? Buddhismus generell bekam in den letzten Jahrzehnten, eher ein dunkles Image, weil der Besuch eines Tempels in den meisten Fällen ausschließlich mit einem Begräbnis verbunden wird, oder mit einem Altar der Vorfahren in der eigenen Wohnung (butsudan). Um das Image zu modernisieren und an das Volk zu bringen, kommen die Mönche mit besonders innovativen und originellen Ideen hervor.
In Tokyo, der Hauptstadt Japans, gibt es seit einigen Jahren einen ganz außergewöhnlichen Ort. Eine Bar, versteckt nicht weit von der Metrostation Yotsuya, in einem schmalen Gebäude im zweiten Stock, die ausschließlich von buddhistischen Mönchen unterschiedlicher Sekten geführt wird. Hier können die Gäste sich mit diesen Mönchen über Buddhismus austauschen, aber auch direkt an der Praktizierung der Religion teilnehmen! Jeden Abend können alle, die gerade in der Bar anwesend sind, buddhistische Sūtren unter der Leitung einer der Mönche lesen. Wenn man kein Japanisch spricht, ist es ebenfalls kein Problem. Die Mönche sind mit einer englischen Version ausgerüstet. Schüchtern braucht man auf keinen Fall zu sein. Die Mönche bereiten mit einem angenehmen Lächeln den Drink zu und ganz ungezwungen reden sie mit den Gästen über Buddhismus, das Leben, oder leihen den Problemen der Gäste ein Ohr. Mit der gemütlichen Atmosphäre zeigen sie somit ein völlig anderes Gesicht des Buddhismus. Die Mönche nutzen nicht nur die Bar als ihre Plattform. Die Bühne und Musik sind für sie ebenfalls einer der Wege, wie sie neue Anhänger*innen ansprechen wollen.